Fernsehwerbung verführt eher zum Kauf
Die Marktforscherin Karen Nelson-Field hat die Wirksamkeit von Videowerbung in TV sowie auf Facebook und YouTube vergleichen.
Video- oder Bewegtbildwerbung boomt, und das über alle Kanäle. Angesichts der Verbreitung von Multichannel hat die australische Marketingforscherin und Beraterin Karen Nelson-Field in der Studie “Not all Reach is equal” untersucht, wie die Beziehung von Aufmerksamkeit und Wirkung zum jeweiligen Kanal aussieht, welchen Einfluss das Abspielgerät hat und welche Käufer erreicht werden. Die Ergebnisse gibt es auf der Plattform der Gattungsinitiative Screenforce. Den Analysen von Nelson-Field zufolge verkauft Fernsehwerbung besser als Social Video.
Zum Vergleich hat sie den STAS-Index (Short Term Advertising Strength) herangezogen: Er setzt zur Ermittlung der Werbewirkung die Käufe mit und ohne Werbekontakt ins Verhältnis zueinander. So kann Nelson-Field die Werbewirkung von TV, Facebook und Youtube in den Video Marketing Statistiken vergleichen. Mit dem Ergebnis, dass TV auf einen Quotienten von 144 kommt, die Social-Plattformen auf 118 (Facebook Videos) und 116 (Youtube Video Content).
Dabei, so die Video Marketing Studie weiter, erzielt Fernsehwerbung nicht nur in seiner klassischen Variante auf dem TV-Gerät zuhause einen höheren STAS, sondern auch als Broadcast-Content auf dem PC oder Laptop und auf mobilen Geräten ist die kurzfristige Werbewirkung höher.
Den Grund dafür sieht Karen Nelson-Field in der Bildschirmabdeckung mit Werbung, dem Prozentsatz eines online Videos und Screens, der von Werbung belegt wird. Diese „Coverage“ korreliere stark mit der Aufmerksamkeit und der kurzfristigen Werbewirkung bzw. dem Abverkauf. So liefere TV mit der vollen Abdeckung mit Werbung auf dem Big Screen eine dreimal höhere „Coverage“ als Youtube, im Vergleich zu Facebook sei sie zehnmal so hoch.
Die meisten Markenkäufer sind Wenigkäufer
Wachstum bei Marken ergibt sich aus neuen und seltenen Käufern – so weit, so logisch. Dafür brauche es Reichweiten, um die zusätzlichen Wenig-Käufer zu erreichen, die für zusätzlichen Abverkauf und damit Markenwachstum sorgen. „Rund 70 Prozent der Käufer einer Marke sind Wenigkäufer, die kontinuierlich über breit streuende Massenmedien angesprochen und überzeugt werden müssen“, geht aus „Not all Reach is equal“ hervor.
Und gerade diese Wenigkäufer würden übers Werbefernsehen in der Breite erreicht.
Die komplette Studienzusammenfassung bietet Screenforce online an. Karen Nelson-Field hat ihre Ergebnisse Ende Juni auf den Screenforce Days kurz vorgestellt.